Feline Abstandsgebote
Man kann von Katzen halten, was man will (solange man ihre unbestreitbare Großartigkeit anerkennt), aber vor allem mit der unverblümten Zurschaustellung ihrer Abneigung zeigt sie, was für ein starker Charakter unter ihrem seidigen Fell steckt. Das ist natürlich nur die Ansicht eines Futter-Sklaven und Hausdieners, denn keine Katze hat es nicht wirklich nötig, sich als charakterstark zu zeigen – sie weiß, dass sie es ist.
Nur mit den Artgenossen ist das so eine Sache: Da reicht das bombenfeste Selbstbewusstsein oft nicht aus, um einen dreisten Eindringling in die Flucht zu schlagen. Vor allem, wenn der noch zu unerfahren ist, um sich mit den eherner Gesetzen von Reviergrenzen und felinen Abstandsgeboten auszukennen. Dann gilt es, den Jungspund in die Grenzen zu weisen. Glückskatze Lucy mutiert dabei zur wahren Nemesis für den lustigen Besucher: In der Manier einer Kröte – nur halt sehr viel ansehnlicher – verdoppelt sie ihr Körpervolumen, stellt jedes, aber wirklich jedes Fellhaar senkrecht auf und stößt Laute aus, die Dantes Höllenbrut aus dem Inferno vertrieben hätten.
In der Manier einer Kröte – nur halt sehr viel ansehnlicher – verdoppelt sie ihr Körpervolumen, stellt jedes, aber wirklich jedes Fellhaar senkrecht auf und stößt Laute aus, die Dantes Höllenbrut aus dem Inferno vertrieben hätten.
Wenn diese Transformation von Katze zu plärrendem Fellmonster beim Gegenüber auch noch das Interesse steigert, kommt die Schlagpfote zum Einsatz. Mit einer Frequenz und Kraft, die jeden Schmetter-König unter den Volleyballern vor Neid erstarren lässt, drischt sie auf die Katzenklappe ein, dass diese mit einem infernalischen Geklappere sogar verschlafene Igel aus dem Winterschlaf weckt. Wehe dem, der jetzt noch näher kommt. Sollte George Orwells Geschichte von der Animal Farm wahr werden, übernehmen die Katzen auf jeden Fall die Artillerie. Mit Lucy als oberster Heerführerin…na ja, vielleicht auch nicht.
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